16.09.2020
Trotz des maroden Gesundheitswesens liegt Boliviens Sterblichkeitsrate an Covid 19 mit 3064 zum 1. August weit unter der, anderer südamerikanischer Länder. Ich bekomme immer wieder die Meldung, dass eine der Strickerrinnen das Virus hat. Wenn ich jedoch nachfrage, ob sie getestet wurde, antworten sie mit NEIN. Aber(!) der Krankheitsverlauf von drei Wochen sei ungewöhnlich lang. Ein Test kostet 150 Euro.
Der Konsum an Plastiktüten als Ganzkörperschutz ist enorm gestiegen.
Wir verteilen weiterhin Essenspakete an unserer Projektkinder, um die Lebensmittelengpässe in den kinderreichen Familiein zu entlasten.
Es werden Unmengen an Eiern, Öl, Mehl, Zucker, Milchpulver, Nudel und Reis eingekauft, im Projekthaus zu gleichen Teilen verteilt und an die Familien ausgegeben. Betsas StudentInnengruppe engagiert sich, wo Hilfe benötigt wird.
Simona, unsere älteste Strickerin (83), muss dringend die Galle entfernt werden. Wir versprechen ihr, dass wir alle Kosten übernehmen, Betsa sie zu den Untersuchungen begleitet und die StudentInnen sich nach der Operation um sie kümmern. Doch Simona findet tausend Ausreden, um nicht ins Krankenhaus zu gehen. Ich telefoniere mit ihr nachdem ich von einem befreundeten Arzt gute Argumente für einen schnellen Eingriff bekommen habe. Letztendlich hatte sie Angst, sich im Krankenhaus an Corona zu infizieren, denn sie habe von Fällen gehört, die am Tag nach der Einweisung gestorben sind.
Und dann wurde sie selbst bei den Voruntersuchungen Covid-positiv getestet, obwohl sie keine Symptome zeigt. So verzögert sich die Operation um weitere 2 Wochen.
Dr. Bernd Bogner, herzlichen Dank für deine langjährige Beratung.
Bis vor zwei Wochen haben wir die Kinder und Jugendlichen finanzielle für einen Internetzugang unterstützt. Dann wurde von staatlicher Seite auch die Beschulung über Whats App eingestellt. Effektiv war sie laut unserer Kinder sowieso nicht!
Das Wipalla-Team versucht mit verschiedenen Angeboten (Deutsch, Mathe, Leseverständnis), diesen Unterrichtsausfall zu kompensieren.
Eine der ersten Aktivitäten war, dass sie ihre Lebensgeschichte schreiben sollten.
Betsa ist mit ihren StudentInnen zweimal die Woche über ZOOM verbunden und unterstützt sie wo es ihr möglich ist.
Doch viele kommen auch ins Projekthaus und helfen mit. Ich bin sehr begeistert von ihrem Engagement und ihrer Verbundenheit mit dem Projekt.
Das Wipalla-Team hat beschlossen, die Einrichtung wieder derart zu öffnen, dass Gruppenstunden – mit Mundschutz und Abstand – einmal wöchentlich stattfinden können.
Mit diesem engagierten und motivierten Team finden auch in Coronazeiten viele verschiedene Angeobte statt:
Ein besonderes Highlight war der Elektrokurs, den Milton aus der StudentInnengruppe angeboten hat. Das Abschlußexamen habe alle mit Erfolg bestanden.
Corona - "Verknüpfung", die Ainringerin Fidelis Eick startete das Projekt "Armbänder für Bolivien ". 2017 arbeitete sie im Kinder- und Jugendprojekt Wipalla von Monika Stöckl. Durch ihre Freundschaft mit Rosi Pscheidl die selbst im Projekt war und dieses seit Jahr mit dem Weltladen unterstützt, konnte Fidelis ihr Studienpraktikum dort machen. Die Kinder sind ihr so sehr ans Herz gewachsen, dass sie in dieser akuten Notsituation von Corona aktiv helfen wollte. Jede freie Minute knüpfte sie Armbänder und bot sie gegen freiwillige Spende im Freundeskreis an. Bei einem gemeinsamen Treffen bei Rosi übergab sie den Erlös von bisher € 810,00 an die Moni. Erhältlich sind diese Bändchen von Fidelis auch im Weltladen Mitterfelden. Eine tolle nachahmenswerte Aktion