Fairer Handel

Warum fairer Handel?

Fairtrade ist eine nachhaltige Strategie zur Armutsbekämpfung.

Bauernfamilien und Plantagenangestellte in den so genannten Entwicklungsländern leben unter dem Druck des Weltmarktes, der schwankenden Preise und des ausbeuterischen lokalen Zwischenhandels. Die Folgen reichen von Verschuldung über Arbeitslosigkeit bis zu Verelendung.
Alternativen zur angestammten Produktion gibt es häufig nur wenige und diese beinhalten leider auch Drogenanbau, Prostitution, Kinderarbeit, Flucht in die Elendsviertel der Großstädte oder Emigration. Fairtrade bietet über einer Million Menschen einen Ausweg aus dieser Abwärtsspirale.
Langfristig geht es um den Abbau ungerechter Weltwirtschaftsstrukturen.

"Wir wollen kein Mitleid, sondern Arbeit, die wir in Würde verrichten können."

„Fairer Handel heißt für uns, dass wir Arbeit und Verdienstmöglichkeiten haben, so dass wir unsere Kinder zur Schule schicken können. Von unserem Verdienst haben wir in der Gruppe ein gemeinsames Konto angelegt, und wir alle entscheiden, wer davon einen Kredit bekommen kann. Wir wollen kein Mitleid, sondern Arbeit, die wir in Würde verrichten können. Wir haben nun auch eigene Arbeitsräume, wo die Arbeitsbedingungen gut sind."
(Sunita, Schatzmeisterin der Gruppe Taja16, TARA Projects, Indien.)

Wie funktioniert Fair Trade?

Das Grundprinzip ist ganz einfach: Wir, die privilegierten Konsumenten in den Industrieländern, zahlen höhere Preise. Dafür erhalten die benachteiligten Produzentenfamilien in den sogenannten Entwicklungsländern ein höheres Einkommen, über das sie selbstbestimmt verfügen können. Im Einzelnen heißt das:

  • Zahlung fairer Preise, die nicht nur die Produktionskosten decken, sondern menschenwürdige Arbeitsbedingungen und eine familiengerechte Entlohnung ermöglichen.
  • Zahlung eigener Fairtrade-Prämien, die in gemeinschaftliche Bildungs-, Sozial- oder Infrastruktur-Projekte fließen.
  • Aufbau verlässlicher Handelsbeziehungen durch langfristige Lieferverträge und Beratung der Handelspartner vor Ort
  • Vorfinanzierung (z.B. für Saatgut) oder Vergabe von Krediten bei Bedarf
  • Förderung von ökologischem Anbau, Hilfe bei der Umstellung auf Bio-Produktion und Verzicht auf den Einsatz von Gentechnik.

AKTUELLE VERÖFFENTLICHUNGEN ZUM FAIREN HANDEL

Oktober 2012:

Fairtrade leistet einen wichtigen Beitrag zur Verbesserung der Lebensverhältnisse von Kleinbauern und Landarbeitern im ländlichen Raum.

Anlässlich des 20-jährigen Jubiläums hat Fairtrade Deutschland gemeinsam mit der Max Havelaar-Stiftung Schweiz eine wissenschaftliche Studie in Auftrag gegeben, die die Wirkung von Fairtrade auf ländliche Entwicklung und Armutsreduktion in unterschiedlichen Regionen und bei verschiedenen Produkten prüft. Die im Oktober 2012 veröffentlichte Studie belegt, dass Fairtrade einen wichtigen Beitrag zur Verbesserung der Lebensverhältnisse von Kleinbauern und Landarbeitern im ländlichen Raum leistet.

August 2012: ÖKO-TEST: "Es gibt Siegel, denen Sie vertrauen können"

Der faire Handel war Titelthema der Zeitschrift ÖKO-TEST im August 2012. Dabei ging es den Testern vor allem um die Frage, ob mit fairen Siegeln auch unfaire Geschäfte gemacht werden. Eine berechtigte Fragestellung angesichts der wachsenden Anzahl von Zertifizierungen und der damit einhergehenden Unübersichtlichkeit der zugrunde liegenden Kriterien, insbesondere im Textilbereich.

Eine lesenswerte Analyse, deren Fazit die reinste Werbung für unsere Lieferanten und damit für unseren Weltladen ist:

"ÖKO-TEST rät:

Die höchsten Standards bieten die Label Fairtrade und Fair for Life sowie Produkte von Gepa, El Puente, Banafair und DWP."